Du willst flüssig zocken und in Top-Qualität aufnehmen? Hier erfährst du, wie du mit Hardware-Encodern (NVENC, AMD AMF, Intel QSV) und modernen Codecs wie AV1 ohne FPS-Drops aufzeichnest – inkl. OBS-Settings, Bitrate/CQP, Framelimit, Datenträger-Tipps und Fehlerbehebung.
Inhaltsverzeichnis:Vorab: Schnell-Checkliste
- Hardware-Encoder aktiv: NVENC (NVIDIA), AMF (AMD), QSV (Intel) im Treiber funktionsfähig.
- Framelimit: im Spiel gesetzt (z. B. 120 FPS auf 120-Hz-Monitor) → Framepacing stabilisiert.
- Hintergrundlast: minimieren: Overlays, Updater, Browser-Tabs schließen.
- Schnelle Zielplatte: interne/externe SSD statt HDD für Aufnahmen.
Tipp: Stelle die maximale Bildrate im Spiel so ein, dass noch 10–20 % GPU-Headroom bleiben – das verhindert Encoder-Stottern bei Peaks.
Strategie: FPS stabil halten
Framepacing & Framelimit
- FPS-Limit: knapp unter Monitor-Hz (z. B. 117 FPS bei 120 Hz) → weniger Spikes.
- V-Sync/G-Sync/FreeSync: nach Vorliebe, wichtig ist konstante GPU-Last.
- Grafik-Presets: so wählen, dass die GPU nicht dauerhaft bei 98–100 % läuft.
Tipp: Begrenze zusätzlich die OBS-Vorschau (Rechtsklick → „Vorschau deaktivieren“), um GPU-Zeit zu sparen.
Encoder wählen: NVENC/AMF/QSV & AV1
Welcher Encoder für wen?
- NVENC: (RTX/GTX): Sehr effizient, kaum FPS-Impact. Ideal fürs Zocken + Aufnehmen.
- AMD AMF: (Radeon): Gute Qualität bei geringer CPU-Last, stetig verbessert.
- Intel QSV: (iGPU/ARC): Solide Option, besonders auf Laptops/ARC-GPUs.
Codec-Wahl
- AV1: Beste Effizienz → gleiche Qualität bei weniger Bitrate. Voraussetzung: Hardware-Support (neue GPUs).
- HEVC/H.265: Sehr effizient, aber teils schlechtere Schnitt-/Player-Kompatibilität.
- H.264: Maximal kompatibel, etwas höhere Bitrate nötig.
Tipp: Für lokale Aufnahmen nutze möglichst AV1 (falls verfügbar). Für Bearbeitung/Kompatibilität bleibt H.264 die sichere Bank.
OBS-Aufnahme: empfohlene Settings
Ausgabe (Aufnahme)
- Modus: Erweitert → Aufnahme separat konfigurieren.
-
Aufnahmeformat:
MKV
(crash-sicher) → optional per Remux zu MP4/MOV. - Encoder: Hardware (NVENC/AMF/QSV), AV1/H.264 je nach Support.
- Rate Control: Für Aufnahme empfehlenswert: CQP/CRF (qualitätsskalierend) statt CBR.
Richtwerte (Qualität & Performance)
- H.264 (NVENC/AMF/QSV): CQP 18–22 (niedriger = besser). Keyframe: 2 s. B-Frames: 2.
- AV1 (NVENC/AMF/QSV): CRF 18–24 / Qualität „Quality“. B-Frames: 2.
- Profil/Level: High (H.264) / Main (AV1), Farbraum 709, Bereich „Teilweise“.
NVENC-Feineinstellungen (Beispiel)
- Voreinstellung: Qualität (Performance bei schwacher GPU).
- Psycho-Visuelle Abstimmung: Ein; Look-ahead: Aus (spart GPU-Zeit).
- Max. B-Frames: 2 Keyframe: 2 s; GPU: 0; Max Quality nur bei genug Headroom.
Tipp: Für Streaming nutze CBR (z. B. 6.000–8.000 kbps @1080p60). Für Aufnahme ist CQP/CRF effizienter und spart Platz bei ruhigen Szenen.
Video & FPS
- Basis (Canvas): native Spielauflösung; Skalierte Ausgabe nach Bedarf (z. B. 1440p → 1080p).
- Skalierungsfilter: Lanczos (scharf), bei schwacher GPU Bilinear.
- FPS: 60 FPS für Action; 30 FPS spart Bitrate/Last.
Tipp: „Dynamische Bitrate“ nur fürs Streamen relevant. Für lokale Aufnahmen bleibt CQP/CRF konstanter in der Qualität.
Alternativen: GeForce, Radeon, Intel-Tools
- NVIDIA GeForce Experience : „In-Game Overlay“: Schnelle Clips/Highlights, wenig Setup.
- AMD Software: „Record & Stream“ mit AMF.
- Intel Arc Control: Aufnahme/Streaming per QSV.
Tipp: Für maximale Kontrolle (Bitrate, Audiotracks, Szenen) bleibt OBS die beste Wahl – Treiber-Tools sind ideal für schnelle Mitschnitte.
Speicher & Codecs: Bitrate vs. Qualität
- Platzbedarf: (grobe Richtwerte, H.264 CQP 20 @1080p60): ~5–12 GB pro Stunde je nach Spiel.
- AV1: senkt die benötigte Bitrate bei ähnlicher Qualität deutlich.
- Aufnahmeziel: interne NVMe oder externe USB-C-SSD → 300 MB/s+ Schreibtempo genügt locker.
Tipp: Nimm in
MKV
auf und remuxe danach auf MP4/MOV
– so verlierst du bei Abstürzen keine Datei.Fehlerbehebung
- FPS-Drops: Framelimit setzen, Grafiklast etwas senken, Look-ahead aus, Vorschau deaktivieren.
- Encoder-Überlastet: Preset auf „Performance“, B-Frames 2, Auflösung/FPS reduzieren.
- Ruckelnde Aufnahme: Aufnahme auf SSD legen, USB-Port wechseln (bei externer SSD), Hintergrundtools schließen.
- Farb-/Schwarzwerte falsch: Farbraum 709, Bereich „Teilweise“ in OBS und Player angleichen.
Tipp: Mach eine 1-Minuten-Testaufnahme pro Spiel: Kamera-Schwenks, Explosionen, schnelle Szenen – prüfe dann Bitrate, Schärfe und Dropped Frames.
Zubehör-Empfehlungen
- Externe USB-C-SSDs
- USB-C/USB-A Kabel
- Mikrofone & Pop-Filter
- Headsets/Kopfhörer
- Ethernet
- Powerbank
- Samsung Wireless Charger Trio Pad
- USB-C Kabel
FAQ
NVENC, AMF, QSV oder x264 – was nimmt man?
Für gleichzeitiges Zocken + Aufnehmen sind Hardware-Encoder (NVENC/AMF/QSV) ideal, da sie die CPU/GPU wenig belasten. x264 liefert gute Qualität, kostet aber viele FPS.
Ist AV1 für lokale Aufnahmen besser als H.264?
Ja, wenn unterstützt. AV1 bietet bei gleicher Bitrate sichtbar bessere Qualität bzw. benötigt weniger Bitrate. Prüfe aber Schnitt-Software/Player-Support.
Welche Bitrate ist gut für 1080p60?
Für Streaming meist 6.000–8.000 kbps. Für Aufnahme nutze besser CQP/CRF (z. B. CQP 18–22 bei H.264 bzw. CRF 18–24 bei AV1), da Qualität wichtiger als fixe Bitrate ist.
Warum ruckelt nur die Aufnahme, das Spiel aber nicht?
Oft ist die Schreibplatte zu langsam oder USB limitiert. Nimm auf eine SSD auf und deaktiviere die OBS-Vorschau; Look-ahead aus, Preset auf „Qualität/Performance“.
Kann ich streamen und parallel hochqualitativ aufnehmen?
Ja. In OBS Stream (CBR) und Aufnahme (CQP/CRF) getrennt konfigurieren – ggf. mit demselben oder zwei Encodern, falls deine GPU das zulässt.